Boekverslag : Odon Von Horvath - Jugend Ohne Gott
De taal ervan is Duits en het aantal woorden bedraagt 646 woorden.

Titel

Jugend ohne Gott



Auteur

Ödön von Horváth



1997. Groningen, Wolters-Nordhoff BV. (119 p.)



Das erste Kapitel zeigt wie eine Ouvertüre die Motive des Romans in ihrer Problematik: der Ich-Erzähler ist ein Gymnasiallehrer miet humanistischer Weltanschauung. Aber sein Beruf ist ihm mehr eine Pflicht. Die Schüler sieht er nicht als individuelle Menschen, sondern als Buchstaben. Die ganze Erzählung werden sie als der B, der N oder der Z bezeichnet. Die Hauptsache ist für den Lehrer doch mehr oder weniger seine 'sichere Stelle mit Pensionsberechtigung'. Beim Korrigieren von Aufsätzen mit dem amtlich vorgeschriebenen Thema 'Warum müssen wir Kolonien haben?' unterläßt er es, eine rassistische Äußerung des Schülers N anzustreichen. Er kennt den Satz vom Radio her, und das veranlaßt ihn zur Vorsicht, 'denn was einer im Radio redet, darf kein Lehrer im Schulheft streichen'. Der Lehrer hat sich der Situation zwar angepaßt, aber er kann sich bei der Rückgabe der Aufsätze nicht enthalten zu sagen:Áuch die Neger sind doch Menschen.' Er erfährt daraufhin sehr schnell die Macht des gesellschaftlichen Meinungszwangs. Für die Schulklasse ist er nur noch 'der Neger'. Der Vater des Schülers Bildung, empfielt ihm, sich dem Druck zu beugen. Auch er nämlich 'möchte die Altersgrenze erreichen, um die volle Pension beziehen zu können'. Hiermit ist die Grundsituation der Hauptfigur des Romans zwischen Anpassung und Widerstand beschrieben. Und so ist es in den dreißiger Jahren mit dem humanistisch gebildeten deutschen Bildungsbürgertum tatsächlich geschehen. Im fünften Kapitel wird die neue Generation, die 'Jugend ohne Gott', eindeutig und hellsichtig charakterisiert: 'Sie pfeifen auf den Menschen! Sie wollen Maschinen sein, Schrauben, Räder, Kolben, Riemen - doch noch lieber als Maschinen wären sie Munition: Bomben, Schrapnells, Granaten. Wie gerne würden sie krepieren auf irgendeinem Feld.'



Horváth läßt einen Sonderling - einen ehemaligen Kollegen des Lehrers, der Julius Caesar genannt wird - in bildhafter Sprache seine Gesellschaftstheorie verkündigen: És kommen kalte Zeiten, das Zeitalter der Fische. Da wird die Seele des Menschen unbeweglich wie das Antlitz eines Fisches.' Dieses Bild kehrt im Laufe des Romans ständig wieder.



Der Lehrer muß mit seiner Klasse nach Bayern ins Zeltlager zur vormilitärischen Ausbildung. Das Kapitel heißt 'Der totale Krieg'. Aber der halbmilitärische Rahmen bildet nur den Hintergrund für die eigentliche Romanhandlung. Die Dinge, die geschehen, könntenüberall in der Welt unter vierzehnjärigen Jugendlichen passieren: ein Fotoapparat wird gestohlen, ein Junge trifft ein fremdes Mädchen und schläft mit ihr. Der Lehrer will die Vorgänge aufklären, macht heimliche Nachforschungen und liest das Tagebuch des Jungen.



Das Mädchen erhält von der Ich-Figur im Gegensatz zu den Jungen der Schulklasse einen Namen, und sie heißt nicht zufällig Eva. Einen Augenblick lang fühlt nämlich auch der Lehrer sich durch ihren Anblick in seiner eigenen sexuellen Phantasie angesprochen: 'Sie muß einen schönen Rücken haben.' Im darauf folgenden Moment wird er durch die plötzliche Nacktheit Evas beim Rendezvous mit dem Jungen im Mondschein überrascht. Er kann sich aus dieser voyeuristischen Situation niecht befreien. Dadurch verpaßt er die Möglichkeit einzugreifen und verstrickt sich in ein Geschehen, das zu einem Mord führt. Sowohl in bezug auf die Schüler als auch den Lehrer kommt hier das christliche Motiv der Ursünde ins Spiel. Der :ehrer sieht sich 'in dem ewigen Meer der Schuld' verstrickt, aus dem ihn 'einzig und allein die göttliche Gnade an die Offenbarung retten kann'. Diese Rettung erfolgt für ihn durch die Gerichtsverhandlung, in der er 'bei Gott' schwören muß, die Wahrheit zu sagen. Und das tut er dann auch, ohne rücksicht auf seine Stelle mit Pensionsanspruch. Befreit von den Zwängen seiner gesellschaftlichen Stellung widmet er sich nur noch der Verfolgung des jugendlichen Mörders. Zusammen mit dem Sonderling Julius Caesar stellt er dem 'Fisch' Fallen und wartet darauf, daß er ins Netz geht. Für diese Katharsis (Reinigung) der Ich-Figur und die Aufspürung des Möders benötigt Horáth die ganze zweite Hälfte des Romans. Am Ende zieht der ehemalige Lehrer die Konsequenz und wandert nach Afrika aus: 'Der Neger färht zu den Negern.'
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